Die Arbeit an Bildschirmgeräten ist aus dem modernen Berufsalltag nicht mehr wegzudenken und stellt mittlerweile eine der häufigsten Tätigkeiten in vielen Branchen dar. Längere Bildschirmarbeit birgt jedoch gesundheitliche Risiken, darunter Sehbeschwerden, Muskel-Skelett-Belastungen und psychosoziale Belastungen. Die Arbeitsmedizinische Vorsorge für Tätigkeiten an Bildschirmgeräten gemäß der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) und den Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zielt darauf ab, solche Risiken frühzeitig zu erkennen, zu mindern und die Gesundheit der Beschäftigten langfristig zu sichern.
Die Arbeitsmedizinische Vorsorge für Bildschirmtätigkeiten basiert auf der ArbMedVV, die zusammen mit den Empfehlungen der DGUV die arbeitsmedizinische Beratung und Untersuchung bei Tätigkeiten an Bildschirmgeräten regelt.
Die Vorsorge ist besonders angezeigt, wenn Beschäftigte mehr als zwei Stunden pro Arbeitstag am Bildschirm arbeiten. Arbeitgeber müssen zusätzlich eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, um die spezifischen Anforderungen und Belastungen am Bildschirmarbeitsplatz zu identifizieren.
Bildschirmarbeit kann verschiedene gesundheitliche Belastungen hervorrufen, die sowohl den körperlichen als auch den psychischen Bereich betreffen:
Eine der häufigsten Beschwerden bei Bildschirmarbeit ist die sogenannte Computer Vision Syndrome (CVS). Typische Symptome sind:
Die Fixation auf den Bildschirm und unzureichende Beleuchtung verstärken diese Symptome.
Lang andauerndes Sitzen und monotone Haltung vor dem Bildschirm führen oft zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, Rückenbeschwerden und Handgelenksschmerzen. Eine unergonomische Arbeitsumgebung erhöht das Risiko für chronische Schmerzen und langfristige Haltungsschäden.
Langes Arbeiten am Bildschirm ohne ausreichende Pausen und die stetige visuelle Beanspruchung führen häufig zu psychischer Ermüdung und Stress. Dies kann sich durch Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Anspannung zeigen.
Die arbeitsmedizinische Vorsorge bei Tätigkeiten an Bildschirmgeräten verfolgt mehrere präventive Ziele:
Die arbeitsmedizinische Vorsorge für Bildschirmarbeit umfasst eine Reihe von Untersuchungsschritten und Beratungseinheiten, die sich auf die individuellen Belastungen der Beschäftigten und die spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes konzentrieren.
In der Eingangsberatung wird die allgemeine Gesundheitssituation der Beschäftigten erfasst, und es werden spezifische Fragen zur Bildschirmarbeit gestellt. Die Anamnese erfasst:
Die körperliche Untersuchung fokussiert sich auf die Belastungspunkte, die bei Bildschirmarbeit besonders beansprucht werden:
Ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorge ist die ergonomische Beratung. Hierbei werden den Beschäftigten konkrete Anleitungen zur Gestaltung ihres Bildschirmarbeitsplatzes gegeben:
Neben ergonomischen Anpassungen ist die richtige Pausengestaltung entscheidend:
In der abschließenden Beratung werden die Beschäftigten über die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung informiert. Der Arzt oder die Ärztin gibt spezifische Empfehlungen für den Arbeitsplatz und klärt über präventive Maßnahmen auf:
Die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung werden gemäß AMR 6.3 (Arbeitsmedizinische Regeln) dokumentiert. Die Bescheinigung gibt Auskunft über den gesundheitlichen Status der Beschäftigten und verweist auf Empfehlungen zur Arbeitsplatzanpassung. Die Bescheinigung und Beratungsergebnisse verbleiben bei der untersuchten Person und sind nicht dem Arbeitgeber zugänglich, es sei denn, der Beschäftigte stimmt der Weitergabe zu.
Nachuntersuchungen sind in der Regel alle drei bis fünf Jahre sinnvoll, abhängig von der Intensität der Bildschirmarbeit und den individuellen Beschwerden der Beschäftigten. In Fällen mit fortbestehenden Beschwerden oder wenn sich die Bildschirmtätigkeit erheblich intensiviert, können frühere Nachuntersuchungen erforderlich sein.
Die Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Tätigkeiten an Bildschirmgeräten nach ArbMedVV und DGUV bietet einen systematischen Ansatz, um die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten langfristig zu sichern. Durch regelmäßige Untersuchungen und präventive Maßnahmen werden Belastungen frühzeitig erkannt, und ergonomische Verbesserungen helfen, Beschwerden vorzubeugen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Augen-, Muskel-Skelett- und psychische Belastungen berücksichtigt, fördert die Gesundheit der Mitarbeitenden und trägt wesentlich zur Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit bei der Bildschirmarbeit bei.
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